Frauenanteil im Spiel – so hoch wie noch nie

Vom verschmuddelten Stubenhocker-Image zur Idolfunktion für Millionen von Fans. Gaming ist nicht mehr Randerscheinung, es ist Mainstream geworden. Und in Deutschland – wie auf der ganzen Welt- spielen Frauen eifrig mit.
frauSpätestens seit der massiven Welle an Mobile Games – also Spielen fürs Smartphone und Tablet – hat sich die Videospielbranche in den letzten zehn Jahren derart in der Populärkultur etabliert, dass kaum noch ein Weg an ihr vorbeiführt. Die Gamescom ist eine der größten Unterhaltungs- und Spielemessen der Welt. In jedem Bus, in der jeder Bahn schaut man gebannt auf Displays, bewegt Figuren im Rahmen von Schlachtzügen über Fantasielandschaften, löst Puzzles oder lenkt gar die Geschicke riesiger simulierter Städte.
Die Domäne Videospiel ist längst nicht mehr im Wohnzimmer manifest, wo einst Nintendo und Sega mit ihren Konsolen eifrig versuchten, vor und neben jedem Fernseher einen Platz zu ergattern. Heutzutage sind Konsolen von Sony, Microsoft und Nintendo zwar immer noch Kernabsatz vieler Spieleentwickler, neben dem Heim-PC sind es aber mittlerweile eben die Mobilgeräte, um die sich jeder Vertrieb bemüht.
Damit erhöht sich auch der Frauenanteil bei all jenen, die mehrmals in der Woche dem Zeitvertreib Videospiele nachgehen. In Ländern wie Frankreich oder Deutschland liegt dieser mittlerweile bei 50 % – wie übrigens nahezu überall in der EU. Diese Entwicklungen decken sich auch mit den Zahlen aus Übersee; in Kanada sind es ebenfalls schon 49 % Frauen, in Japan waren es 2016 zuletzt sogar verwunderliche 66 %.
Während sich Frauen meist den Puzzle- und Rätselspielen nachgehen, spielen Männer überwiegend noch Renn-, Sport-, Schieß- oder Strategiespiele. Bei Rollenspielen, interaktiven Erzählungen oder Erkundungsspielen halten sich die Geschlechteranteile noch eher die Waage. Gerade die obengenannten Genres sind es auch, die sich besonders gut auf Mobilgeräten spielen lassen – und womit sich auch die Frage nach dem bevorzugten Spielegerät beantworten lässt.
Neben Geschicklichkeits- und Rätselspielen sind es nämlich auch Social Games, die den Frauenanteil bei Videospielen in Deutschland weiter in die Höhe treiben. Dabei schafft es die Videospielbranche überdies, mehrere Altersgruppen gleichzeitig zu mobilisieren – zum Neid vieler anderer Unterhaltungsbranchen.
Wo aber immer mehr gespielt wird, wird auch mehr geschaut. Videostreaming heißt der Markt der Stunde, der in den letzten 5 Jahren – seit Amazon die weltweit größte Online-Plattform für Gamestreaming kaufte – ebenfalls rasant wuchs. Hier schauen bereits Millionen von Menschen aus der ganzen Welt täglich Millionen von Stunden an Videoinhalten.
Auch hier ist der Anteil an Frauen, die sich beim Spielen über die Schulter schauen lassen und in mit ihren Zusehern auch direkt interagieren, stetig am Wachsen. Die einsteilige Spitzenerscheinung dieses Trends sind spezielle Events, bei denen semi-professionelle Spieler und Teams im Wettstreit gegeneinander antreten. Spätesten hier wird deutlich, wie sehr Frauen auf dem Feld des Gamings vertreten sind.
Egal welches Spiel und egal welcher Kontinent, überall schafften es im vergangenen Jahrzehnt erfolgreiche Damen, diese Events zu moderieren, zu analysieren oder gar selbst bei den Wettbewerben erfolgreich anzutreten.





Bildquelle: Salih Ucar - Pixelio.de


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