Wahrsager und Hellseher: Längst aus der Mode gekommen?

Alles Humbug und Hokuspokus – das wird oft Menschen gesagt, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigen. Doch dahinter steckt ein ganzer Zweig, der sich um bestimmte Arten der Lebenshilfe dreht. Das Feld der sogenannten Esoterik umfasst nämlich viele verschiedene Praktiken und Hilfsmittel, die für viele Menschen von Nutzen und Bedeutung sind.
Das können sowohl glückbringende Charms und Armbänder sein als auch das Legen von Tarotkarten oder eine hellseherische Gabe.
Als Lebensberater sowie Hellseher und Wahrsager arbeiten Menschen, die mit ihren Fähigkeiten anderen helfen wollen. Wer Rat sucht, kann sich zum Beispiel beim Portal „Questico“ je nach Zielrichtung der eigenen Fragen eine Beraterin oder einen Berater aussuchen und dort anrufen.
Auch Menschen, die sehr sensibel für die Empfindungen von Tieren sind, können dies zum Beruf machen und mit ihnen „sprechen“, wie zum Beispiel vor einigen Jahren die „Tierflüsterin“ Jessika Haefner. Aber auch im TV sind solche Charaktere bekannt, etwa der „Knochenbrecher“ Tamme Hanken.
Andere wiederum beschäftigen sich stärker mit dem Kartenlegen. Insbesondere das Tarot ist eine beliebte Praxis. Die Anfang des 18. Jahrhunderts in Frankreich entwickelten bunten Karten wurden zunächst nur für das reguläre Kartenspiel verwendet. Um die 1970er Jahre, in der Zeit der Mystiker und Esoteriker im sogenannten globalen Westen, wurden sie immer beliebter – diese Begeisterung für die faszinierenden Karten ist bis heute ungebrochen.
Einige nutzen Tarotkarten, um ihren Klienten bei der Deutung ihrer Zukunft und den möglichen nächsten Schritten zu helfen. Andere wiederum legen sich selbst die Karten, um mit ihrem Inneren in Berührung zu kommen, neue Impulse für Alltag und Lebensführung zu finden oder Probleme zu lösen.

Tarotkarten gibt es neben den bekanntesten Decks – dem „Rider-Waite“ und dem „Crowley-Deck“ – in unzähligen Variationen von verschiedenen Künstlern. Auf dem Kongress „Tarot-Con“ in Solingen wurden in diesem Frühjahr einige solcher Decks vorgestellt. Beispielsweise das „Ghetto Tarot“ der Fotografin und Künstlerin Alice Smeets. Für ihre Interpretation der besonderen Karten mit Bezeichnungen wie „Der Tod“, „Der Gehängte“, „Die Königin der Stäbe“ oder „Der Eremit“ setzte sie Bewohnerinnen und Bewohner von Slums auf Haiti in beeindruckenden und kraftvollen Bildern in Szene.
Auch das „Starlight Dragon Tarot“ kam auf dem Treffen gut an. Die Karten können in vielfältigen Formationen aneinandergelegt werden, um noch mehr Bedeutungsebenen zu erhalten. Das Interesse an diesen Themen und der Austausch darüber sind also nach wie vor höchst lebendig.
Bildrechte: Flickr tarot Renee of the Future CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten





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