Der menschliche Körper besitzt etwa zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen. Der größte Teil des Schweißes wird in den sog. kleinen Knäueldrüsen (ekkrine Schweißdrüsen) gebildet. Diese sitzen in der Unterhaut und sind von einem Geflecht aus Blutgefäßen umgeben. Von ihnen zieht sich ein Ausführgang zur Oberfläche und endet dort in einer Pore. Die Schweißdrüsen sind ungleichmäßig über den gesamten Körper verteilt. Im Handteller, auf der Fußsohle und in der Achselhöhle sitzen an die 400 Schweißdrüsen auf jedem Quadratzentimeter Haut, während es an Nacken, Rücken und Gesäß nur etwa 55 Schweißdrüsen sind. Ekkriner Schweiß ist eine klare, dünne Flüssigkeit, die zu circa 99 Prozent aus Wasser besteht, das auf der Haut verdunstet und dadurch den Körper kühlt. Daneben werden Kochsalz, Kalium und Hydrogenkarbonat ausgeschwitzt. Ein wichtiger organischer Bestandteil des Schweißes ist Harnstoff, ein Abfallprodukt des Körpers, das hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden wird.
Neben den ekkrinen Schweißdrüsen kommen an verschiedenen Körperstellen noch große Knäueldrüsen oder Duftdrüsen (apokrine Schweißdrüsen) vor. Sie sitzen an der Basis von Haaren, u.a. in der Achselhöhle. Die apokrinen Schweißdrüsen werden erst in der Pubertät gebildet und ihre Sekretproduktion wird besonders durch starke emotionale Reize aktiviert, wie z. B. Wut und Schmerz, sexuelle Erregung oder Angst und Lampenfieber.
Warum schwitzen wir?
Der Schweiß dient zum einen der Hydrierung der Haut, damit sie zart und geschmeidig bleibt. Auf der Hautoberfläche bildet er einen Säureschutzmantel und trägt somit zur Abwehrfunktion der Haut bei. Zusätzlich dient der Schweiß dazu, die Körpertemperatur zu regulieren. Mindestens ein halber Liter Schweiß verdunstet so jeden Tag auf unserer Haut und entzieht dem Körper dadurch Wärme. Beim Aufenthalt in den Tropen oder bei sonstigen „extremen“ Lebensbedingungen können sogar bis zu 15 Liter täglich gebildet werden. Durch das Verdunsten der Schweißtröpfchen auf der Haut wird dem Körper Wärme entzogen und er kühlt ab. Ohne diesen Mechanismus wäre der Mensch der Gefahr eines Hitzschlags ausgesetzt. Kleine Flüssigkeitsmengen verdunsten täglich unbemerkt auf der Haut, und zwar verstärkt bei trockener Luft. Erst wenn die Haut merkbar feucht geworden ist oder Schweißperlen sichtbar sind, spricht man im Volksmund vom Schwitzen.
Die Schweißbildung wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert und ist durch unseren Willen nicht zu beeinflussen. So können auch psychische Faktoren und seelische Belastungen die Schweißbildung unbewusst in Gang setzen, weil das Nervensystem „autonom“ ist und selbstständig reagiert. Es ist auch das vegetative Nervensystem, das unseren Körper auf äußere Reize reagieren lässt: Blutdruck und Herzschlag steigen in aufregenden Situationen. Handflächen, Stirn und Achselhöhlen können bei Angst oder Freude feucht werden.
Warum riecht Schweiß unangenehm?
Frisch gebildeter Schweiß ist völlig geruchsfrei. Erst durch die Einwirkung von Hautbakterien auf den apokrinen Schweiß entsteht der charakteristische Körpergeruch. Insbesondere in den feuchten, warmen Achselhöhlen finden Bakterien die idealen Lebensbedingungen. Die durch ihren Stoffwechsel erzeugten Endprodukte sorgen für den typischen unangenehmen Schweißgeruch.
Quelle: beautypress.de