Die ultimative Anleitung für schönes Haar in den Wechseljahren

Für viele Frauen ist ihr Haar ihr Markenzeichen – sei es die Farbe, der Schnitt oder ein besonderes Styling. Mit zunehmendem Alter erleben viele von ihnen in den Wechseljahren leider dasselbe Problem: Die Haare werden plötzlich dünn und kraftlos und die einstige Haarpracht mit dem Wiedererkennungswert schwindet allmählich.

Die Verzweiflung über das eigene Aussehen wächst und ebenso die Ratlosigkeit darüber, was helfen könnte. In diesem Artikel sind die hilfreichsten Tipps für schönes Haar in den Wechseljahren in Form einer Anleitung für Betroffene zusammengefasst.

Was passiert in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre sind für zahlreiche Frauen ein rotes Ausrufezeichen. Viele von ihnen fürchten sich vor den Veränderungen, die diese Zeit mit sich bringt. Die einen leiden mehr darunter, die anderen weniger. Verschont bleibt aber niemand.

Die ultimative Anleitung für schönes Haar in den Wechseljahren - allgemeinDie Wechseljahre sind keine Erkrankung, auch wenn es sich für viele so anfühlen mag. Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – sind eine natürliche Phase, die jede Frau durchlebt. In dieser Zeit kommt es zu einer umfassenden hormonellen Umstellung der weiblichen Geschlechtshormone. Wie die Bezeichnung “Wechseljahre” bereits andeutet, umfasst dieser Prozess mehrere Jahre und beginnt bei den meisten Frauen durchschnittlich im 50. Lebensjahr und endet mit rund 65 Jahren. Im Allgemeinen werden die Wechseljahre in 3 Phasen aufgeteilt:

Die Prämenopause; das ist die Phase vor dem Ausbleiben der Periode und ist gekennzeichnet durch einen Abfall des Gelbkörperhormons Progesteron während der Östrogenspiegel gleich bleibt oder sogar ansteigt. Die Perimenopause; das ist die 1-2-jährige Phase vor dem Ausbleiben der Periode und ist gekennzeichnet durch einen allmählichen Abfall des Östrogenspiegels, der mit typischen Wechseljahresbeschwerden einhergeht.
Die Postmenopause, das ist die Spätphase der Wechseljahre, die 12 Monate nach dem Ausbleiben der Periode (Menopause) beginnt und gekennzeichnet ist durch die Einstellung der Östrogen- und Progesteronproduktion.

Wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, hat das Auswirkungen auf die psychische und die körperliche Gesundheit. Mit dem Abfall des Progesteron- und Östrogenspiegels endet somit nicht nur die fruchtbare Phase und die Eizellenproduktion bei einer Frau. Eine Imbalance im Hormonsystem wirkt sich auf Zellerneuerungsprozesse und Stoffwechselprozesse aus. Infolgedessen treten typische Wechseljahresbeschwerden auf:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Kreislaufprobleme und Herzklopfen
  • Schwindelattacken und Kopfschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Schleimhauttrockenheit
  • Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen
  • Knochenabbau
  • Veränderungen von Haut und Haar

Wie verändert sich das Haar in den Wechseljahren?

Die weiblichen Geschlechtshormone haben einen wesentlichen Einfluss auf den Zustand der Haut und Haare. Nicht ohne Grund wird das Hormon Östrogen auch als Schönheitshormon bezeichnet. Viele Frauen bemerken das in der Schwangerschaft: Hier steigt der Östrogenspiegel stark an und das wird plötzlich lang, glänzend und kräftig, die Haut klärt auf und entwickelt einen rosigen Teint. Mit dem Abfall der Östrogenkonzentration in den Wechseljahren geschieht genau das Gegenteil.

Sinkt der Östrogenspiegel, verändern sich die Haarwurzeln. Sie reagieren empfindlich auf den relativ steigenden Testosteronspiegel. Die Haarwurzeln verkümmern und die Anzahl verringert sich. Dadurch verlangsamt sich das Haarwachstum, das Haar wird immer dünner und viele Haare fallen aus. Dadurch verringert sich das Haarvolumen und die Haardichte.

In den Wechseljahren haben viele Frauen außerdem mit trockener Kopfhaut und brüchigem Haar zu kämpfen. Durch den Rückgang an Kollagen und körpereigener Hyaluronsäure fällt es der Kopfhaut zunehmend schwerer, Feuchtigkeit zu speichern. Hinzu kommt, dass die Talgdrüsen in der Kopfhaut immer weniger Talg produzieren. Somit fehlt die schützende Schicht und sowohl Haut als auch Haar trocknen aus. Die Haare werden anfälliger für Haarbruch und der gesunde Glanz geht verloren.

Abgesehen von dem Haarzustand verändert sich auch die Haarfarbe. Das Haar ergraut zunehmend und dadurch verändert sich auch die Haarstruktur. Die Haare werden porös und frizzy. Viele Frauen sehen außerdem ihre Jugendlichkeit mit dem Ergrauen schwinden und das kratzt am Selbstwertgefühl.

Anleitung für schönes Haar in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind für die meisten Frauen eine sehr anstrengende und nervenaufreibende Zeit. Um nicht auch noch unter dünnem und sprödem Haar leiden zu müssen, ist eine pflegende Haarroutine besonders wichtig. Schon mit wenigen Schritten und Tipps wird das Haar in den Wechseljahren nicht zur Sorge.

Haare waschen

Beim Haarewaschen gibt es einige Dinge zu beachten. Die Kopfhaut wird in den Wechseljahren immer trockener und die Haare fetten nicht so schnell nach. Die Haare sollten seltener gewaschen werden und zwar mit einem feuchtigkeitsspendenden Shampoo. Umso kälter die Haare ausgespült werden, desto schonender ist die Haarwäsche. Kaltes Wasser schließt die Schuppenschicht und lässt das Haar gesünder und glänzender aussehen. Einmal wöchentlich sollte zusätzlich eine Haarmaske angewendet werden, die das Haar aufbaut und es mit Feuchtigkeit versorgt.

Pflege

In den Wechseljahren ist das Haar anfällig für Trockenheit und Haarbruch. Darum ist die Pflege wichtiger denn je. Das Haar sollte regelmäßig gebürstet werden, um den Talg als natürliche Schutzschicht im Haar zu verteilen. Dafür nimmt man am besten Bürsten mit weichen Naturborsten oder flexiblen Kunststoffborsten. Glattes Haar sollte nicht nass gekämmt werden. In die leicht angefeuchteten Spitzen gehört gelegentlich ein pflegendes Haaröl. Auf der Kopfhaut können Tinkturen wie Citurin angewendet werden. Sie beschweren das dünne Haar nicht und können das Ergrauen der Haare verlangsamen. Zusätzlich spenden sie Feuchtigkeit und regen in Verbindung mit einer Kopfmassage die Durchblutung an.

Styling

Um das Haar zu schonen, sollte weitestgehend auf Hitze verzichtet werden. Beim Föhnen reicht z.B. auch die mittlere Wärmestufe. Wenn das Glätteisen oder der Lockenstab doch zum Einsatz kommen, gehört auf jeden Fall ein Hitzeschutz in die Haarlängen und Spitzen.

Auch der richtige Haarschnitt macht viel aus. Ist das Haar dünn und spröde, können kürzere Haarschnitte auch ohne aufwendiges Styling sofort mehr Volumen und Fülle verleihen. Auf strenge Frisuren, die starken Zug auf die Kopfhaut und die Haarwurzeln ausüben, sollte besser verzichtet werden. Strapaziöse Haarbehandlungen wie Blondierungen, Dauerwellen oder permanente Glättungen sind in den Wechseljahren ebenso mit Vorsicht zu genießen.

Wirkstoffe

Wenn der diffuse Haarausfall überhand nimmt, können Wirkstoffe wie Minoxidil helfen. Das Mittel dämmt den Haarverlust ein und fördert zusätzlich das Wachstum. Auch Mittel auf natürlicher Basis von Basilikum oder Rosmarin haben einen ähnlichen Effekt, sind jedoch frei von Nebenwirkungen.

Es lohnt sich außerdem, den Hormon- und Vitaminspiegel checken zu lassen. Die hormonellen Veränderungen können einen Vitamin- bzw. Hormonmangel begünstigen, was die Haare negativ verändert. Nahrungsergänzungsmittel oder eine gezielte Behandlung mit Medikamenten schaffen da Abhilfe.

Fazit

Die Haare sind für viele Frauen in den Wechseljahren eine große Baustelle. Haarausfall, Trockenheit und Haarbruch sind in dieser Lebensphase weit verbreitet und sorgen für Unzufriedenheit. Damit die Haare auch in den Wechseljahren dicht und seidig weich bleiben, muss die Pflege stimmen. Mit dem Kopfhaar muss schonend und sorgsam umgegangen werden. So bleibt es auch im hohen Alter ein Hingucker.





Bildquelle: Lea M. - Pixelio.de


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