Keine Angst vor Asperger – heute kein gesellschaftliches Riesenproblem mehr

Die Diagnose Asperger-Autismus ist für viele Eltern eine Schreckensnachricht. Entwicklungsstörungen fordern meist einen besonders sensiblen Umgang mit den Betroffenen. Menschen mit Asperger-Autismus sind zwar gar nicht so auffällig im Alltag, jedoch erfordert der Umgang mit ihnen eine gewisse Nachsicht.
Asperger ist dabei noch eine eher milde Form des Autismus. Kinder mit frühkindlichem Autismus leben in ihrer ganz eigenen Welt, die für Außenstehende meist undurchdringbar ist – auch für die eigenen Eltern. Sprechen, Gefühle erkennen, Augenkontakt – diese für die meisten Menschen so einfachen Dinge sind für viele Autisten nahezu unmöglich, was nicht nur die Eltern eine oftmals nur schwer zu bewältigende Situation darstellt. Menschen mit Asperger hingegen sind durchaus in der Lage, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren, auf ihre Mitmenschen und die Umwelt einzugehen.
autismus
Sie müssen es jedoch richtiggehend lernen. Was viel Menschen instinktiv tun, müssen sie sich mühsam antrainieren. „Aspies“ funktionieren im normalen Leben relativ gut, haben oftmals jedoch Probleme Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen. Mangelnde Empathie und ein Unvermögen, soziale Signale zu erkennen, sind die typischen Symptome des Asperger-Syndroms. Es geht aber noch weiter, wie man hier auf den Infoseiten von Netdoktor im Detail erfährt. Kinder mit Asperger-Autismus leiden beispielsweise oft an Koordinationsstörungen, ihre Intelligenz jedoch ist normal bis überdurchschnittlich.

Soziale Kontakte sind schwierig zu pflegen

Diese Schwäche im Umgang mit Menschen ist es, die Menschen mit Asperger sonderbar, einzelgängerisch oder schüchtern erscheinen lassen. Das liegt daran, dass sie selbst durch ihre Mimik und Gestik kein klares Kommunikationsziel setzen und die Mimik und Gestik des Gegenübers nur schwer deuten können. Stattdessen versuchen sie dieses Defizit durch logisches Handeln zu kompensieren.
Das ist für Asperger-Autisten eine ungeheure Anstrengung und wirkt dennoch manchmal unecht und berechnend. Viele „Aspies“ wollen in ihrem Alltag nicht als „anders“ auffallen und sind durchaus gewillt, soziale Kontakte einzugehen und zu pflegen, nur ist das für sie ungleich anstrengender. Wenn man das weiß, weiß man die Kommunikation mit Asperger-Autisten umso mehr zu schätzen. Weil die zwischenmenschliche Kommunikation so kräftezehrend ist, ziehen sich viele danach zurück – räumlich und gedanklich, denn so laden sie ihre Akkus auf.
Während viele Menschen es nicht aushalten allein zu sein, verbringen „Aspies“ viel Zeit mit sich selbst und sind damit mehr als zufrieden. Damit unterscheiden sie sich nicht wesentlich von introvertierten Menschen. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
– Körpersprache nur schwierig zu deuten und auszuüben
– Menschen mit Asperger empfinden die Pflege sozialer Kontakte als anstrengend
– Betroffene ziehen sich häufig zurück, um allein wieder zu mentalen Kräften zu kommen

Trotzdem glücklich

Menschen mit Autismus funktionieren anders, jedoch braucht man keine Angst vor ihnen zu haben. Zwar gelten sie als sonderbar, sind aber genauso liebenswert wie andere Menschen auch. Gegen die Bezeichnung als Krankheit wehren sich viele Betroffene, auch deshalb, weil sie sich selbst nicht als krank empfinden. Das sei lediglich die Wahrnehmung der Außenwelt.
Das Argument der Menschen mit Asperger: Sie nehmen die Welt lediglich anders wahr, sind aber nicht weniger glücklich oder unglücklich als andere Menschen auch. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, den Menschen mit Asperger entsprechend entgegen zu kommen.





Bildquelle: segovax - Pixelio.de


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