Sonne und Haut

München / Düsseldorf (humannews) – Die Deutschen sind im Reisefieber: Laut einer neuen Studie der Nürnberger Marktforschungsgruppe GfK steht Sommerurlaub hoch im Kurs, Finanzkrise hin oder her. Als Lieblingsziel für die kommende Saison gilt die Türkei, wie übrigens auch schon im letzten Jahr. Und als Freizeit-Aktivität Nr. 1 gaben die Erholung suchenden an: sonnen, sonnen, sonnen.
Die Lust auf Sonne ist ungebrochen, Dermatologen sehen das mit Besorgnis: Denn, wie psychonomics AF in einer Online-Umfrage feststellte, setzten sich 2008 zehn Prozent der Deutschen vollkommen ungeschützt der Sonne aus. Nur knapp über 40 Prozent nahmen überhaupt ab und zu mal Sonnencreme. Und jeder Fünfte hatte im letzten Jahr mindestens einmal einen Sonnenbrand. Risiko pur, wissen die Dermatologen: Hautkrebs nimmt erschreckend zu. Zusätzlich riskiert jeder, der zu wenig und falsch schützt, vorzeitige Hautalterung, Sonnenallergie, Pigmentflecken. Grund genug für die Gesellschaft für Gesundheit, Information und Prävention in Zusammenarbeit mit der Kosmetikfirma L’Oréal Paris, die sechs Richtigen in Sachen UV zu definieren, für unterwegs und zuhause. Denn wer richtig geschützt ist, kann besser genießen und sich über eine gesunde Bräune freuen.
Regel 1: Viel hilft doch viel
Sonnencreme nur in homöopathischen Mengen aufzutragen, reicht nicht. Wer sich zu sparsam eincremt, ist bis zu 50 Prozent weniger geschützt als auf der Packung angegeben ist. Faustregel für die richtige Menge: Drei Gramm Creme fürs Gesicht, das entspricht einem Teelöffel. 30 Gramm für den Körper, das bedeutet, zwei gehäufte Esslöffel, je nach Körperbau auch drei.
Auch wenn Sonnenschutzfilter immer cleverer werden und gute Haftbarkeit auf der Haut versprechen: Salz, Süß- und Chlorwasser sowie Schwitzen und Abtrocknen rubbeln sie runter, vermindern den Schutz. Regelmäßig nachcremen muss also sein. Und nichts auslassen: Die so genannten „Sonnenterrassen“ auf Ohrmuscheln, Augenlidern, Nasenrücken, Fußrücken ebenso mit einbeziehen wie das Dekolletee und die besonders empfindlichen Lippen, die keinen Eigenschutz aufbauen können.
Regel 2: Das richtige Mittel finden
„Darreichungsform“ nennen das die Experten. Milch, Creme oder Fluid: Man sollte das wählen, was man am liebsten auf der Haut hat. Nur dann wird man es auch benutzen. Gut zu wissen: Besonders empfindliche Haut hat, die schnell verbrennt oder unter UV-Licht zu Pickeln neigt („Mallorca-Akne“), braucht ein spezielles Schutzschild und ein Mittel, das weder Duft- noch Farbstoffe und Parabene enthält (z.B. „Solar Expertise Sensitive“ von L’Oréal Paris).
Regel 3: Den Lichtschutzfaktor unterbieten
Ein Lichtschutzfaktor (LSF) schützt in einer guten Sonnenpflege vor UVA- und UVB-Strahlen. An den ersten Sonnentagen und blasser Haut ist 30 eine gute LSF-Einstiegszahl. Rein rechnerisch bedeutet das, dass die Zeit, bis eine Rötung auf der Haut eintritt, um den Faktor X verlängert wird. Wer ohne Sonnenschutzmittel nach zehn Minuten einen Sonnenbrand hätte, bekommt ihn mit LSF 30 also erst nach 30mal zehn Minuten. Rein rechnerisch könnte er also 300 Minuten in der Sonne bleiben. Dermatologen wissen, dass diese Zeit nur höchstens zu 60 Prozent ausgenutzt werden sollte. Hautschäden entstehen nämlich schon, bevor die Haut sich rötet.
Übrigens sind die meisten Filter heute von der schnellen Truppe. Lange Wartezeiten zwischen Auftragen und Sonnen sind also nicht mehr nötig. Allerdings sollte man sich nach dem Eincremen nicht sofort anziehen – dabei könnten sich Mittel plus Filter möglicherweise abreiben.
Regel 4: Gezielt was gegen Falten tun
Sonne macht Falten, denn speziell die UVA-Strahlen zielen direkt auf die stützenden kollagenen und elastinen Fasern der Haut, schwächen sie. Moderne Sonnenpflege blendet deshalb diese Strahlen weitgehend aus, und hat zusätzlich Anti-Aging-Zutaten im Package: Einen Pro-Collagen-Aktivator zum Beispiel, der das hauteigene Collagen während des Sonnenbadens schützt, und es danach wieder aufbaut. Oder Hyaluronsäure, die Feuchtigkeit satt liefert – genau das, was die Haut beim Sonnen braucht, um nicht auszutrocknen.
Regel 5: Das UV-Timing beachten
Zwischen 11 und 15 Uhr unbedingt Sonnenpause machen. An einem kühlen Plätzchen im Schatten was Leichtes essen, viel Wasser oder Saftschorle trinken – das Glas Wein lieber auf den Abend verschieben. Um die Mittagszeit ist die UV-Strahlung natürlich am stärksten, das Sonnenbrand-Risiko steigt. Im Urlaub gilt: Mittags gar nicht am Strand bleiben, auch nicht im Schatten. Wasser und weißer Sand reflektieren die Strahlen auch unter dem Sonnenschirm.

Regel 6: Prävention nach der Sonne

Nach einem prallen Sonnentag braucht die Haut Erholung: Eine lauwarme Dusche nehmen, besonders Salz und Sand gut abspülen, sanft trocken tupfen und eine reichliche Menge After-Sun-Mittel auftragen, das der Haut Feuchtigkeit und Wirkstoffe zurückgibt. Und falls die Haut doch rot geworden ist, am nächsten Tag strikte Sonnenpause machen. Dermatologen sind sich heute einig, dass jeder Sonnenbrand, auch ein leichter, Schäden an der Erbsubstanz, der DNS, verursacht. Die Haut hat ein gutes Gedächtnis, jede Schädigung summiert sich, kann medizinische (Hautschäden) und kosmetische (Hautalterung) Folgen haben.

Hintergrund GGIP:

Der satzungsgemäße Zweck der Gesellschaft für Gesundheit, Information und Prävention e.V. ist, die Bevölkerung zu informieren und über Gesundheitsfragen aufzuklären. Ziel ist es, die Gesundheitserhaltung zu fördern sowie über gesundheitsbewusstes und präventives Verhalten zu unterrichten. Durch die stete und nachhaltige Information über Gesundheits- und Präventionsthemen unter dem Leitgedanken „informiert gesünder leben“ versucht die GGIP einen Beitrag zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit zu leisten.





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