Schuppen

Die Haut ist einem regelmäßigen Erneuerungsprozess unterworfen. Abgestorbene Hornzellen werden von den von unten nachrückenden Zellen verdrängt und abgestoßen. Ein Vorgang, der sich ca. alle 28 Tage wiederholt und den gesamten Körper betrifft, auch die Kopfhaut. Bei ca. 15-20% der Bevölkerung gerät dieser Prozess temporär, vor allem in den Monaten Oktober bis März, oder längerfristig aus dem Gleichgewicht. Die Zellerneuerung beschleunigt sich, die Hornzellen werden schneller als normal abgestoßen. Durch die ständige Erneuerung kommt es zu einer so massiven Schuppenbildung, dass sie dann sichtbar wird. Männer sind von dem Problem etwas stärker betroffen, vor allem sieht man die Schuppen durch die kurzen Haare deutlicher.
Ein Störenfried Namens Malassezia
In den überwiegenden Fällen ist die relativ harmlose Ursache der Schuppen ein Hefepilz, der sogenannte Malassezia, der auf jeder Kopfhaut zu finden ist. Durch eine veränderte Haarpflege, vermehrte Talgproduktion, Witterungseinflüsse oder Stress, aber auch durch eine individuelle Veranlagung kann dessen Wachstum unkontrolliert zunehmen. Das Immunsystem wehrt sich dagegen durch leichte Entzündungen, was zur oben beschriebenen Überproduktion von Hornzellen und Schuppenbildung führt.
Ursache und Unterschiede von Schuppen
Man untescheidet im wesentlichen zwischen zwei Schuppenarten. Trockene Kopfschuppen sind klein, im ganzen Haar verteilt und rieseln vom Kopf. Sie finden sich meist auf der Kleidung wieder und sind daher sehr auffallend.
Fettige Kopfschuppen dagegen kleben zusammen, sind daher relativ groß und meist gelblich. Sie sitzen oft fest auf der Kopfhaut und lösen sich nicht ab. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, bleibt ein fettiger Film zurück.
Wie entstehen Kopfschuppen?
Ab der Pubertät bilden die Talgdrüsen mehr Talg. Schuppen treten deshalb vor allem zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr auf. Erst nach dem 30. Lebensjahr legt sich die Talgproduktion langsam wieder. Auch erbliche Veranlagung, Hormonschwankungen, Klima oder Stress spielen bei der verstärkten Talgproduktion eine Rolle.
Treten zudem sichtbare Entzündungsherde auf, die sich durch starke Rötung und quälenden Juckreiz bemerkbar machen, spricht man von einem seborrhoischen Ekzem. Vom seborrhoischen Ekzem sind vorwiegend Männer mittleren Alters betroffen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Kopfschuppen lassen sich gut selbst therapieren. Wenn die Kopfhaut allerdings entzündet ist, also gerötet aussieht, nässt, von Krusten bedeckt wird oder sogar Haare ausfallen, sollte man den Hautarzt aufsuchen.
Gut wirksam zur Selbstbehandlung sind Anti-Schuppenshampoos aus der Apotheke. Sie wirken antimykotisch und entzündungshemmend. Zum einen verringern sie dadurch die Anzahl der Pilze auf der Kopfhaut und wirken gegen den oftmals begleitenden Juckreiz. Das Shampoo sollte längere Zeit, ca. 3-5 Minuten auf der Kopfhaut einwirken, da der Pilz sehr hartnäckig ist. Danach wird das Haar ausgespült und wie gewohnt frisiert. Diese Behandlung sollte mindestens über einen Zeitraum von 6 Wochen gehen.
Um Rückfälle zu vermeiden, reicht danach eine Anwendung pro Woche für einen Zeitraum bis zu einem halben Jahr. Zwischendrin wäscht man das Haar mit einem normalen, sehr milden Shampoo. Wenn die Schuppen erneut auftreten, kann man die Kur wiederholen.
Bei starker Schuppenbildung besteht die Therapie darin, die auf der Kopfhaut fest haftenden Schuppen mit Salicylsäure-haltigen oder anderen hornhautlösenden Wirkstoffen abzulösen und gleichzeitig die Irritationen und den Juckreiz einzudämmen. Bei starken Entzündungen können kortisonhaltige Haartinkturen sinnvoll sein. Kortison wirkt gut entzündungshemmend und hat kurzzeitig äußerlich aufgetragen kaum Nebenwirkungen.
Extra-Tipps
Idealerweise ein mildes Shampoo für die Kopfwäsche verwenden und stets gut mit klarem Wasser nachspülen. Tägliche Kopfwäsche mit geeigneten Shampoos schadet dem Haar in der Regel nicht. Nur bei sehr fettigem Haar sollte man weniger häufig waschen, da die Talgdrüsen dadurch zur Produktion von Fett angeregt werden.
Wichtig: Das Haar anschließend nicht zu heiß fönen, das reizt die Kopfhaut noch mehr. Fettes Haar besser an der Luft trocknen lassen.
Häufiges Bürsten nimmt den Talg von der Kopfhaut und verteilt ihn im Haar. Auch wenn die Kopfhaut juckt, das Kratzen vermeiden. Es könnte zu kleinen Wunden kommen, die Irritationen und Infektionen der Kopfhaut begünstigen.
Sonne hat eine heilsame Wirkung. Im Winter bildet die Kopfhaut der Betroffenen deutlich mehr Kopfschuppen als im Sommer.
Quelle: beautypress.de





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