Mikrodermabrasion – Photoaging

Haut – Mikrodermabrasion: Ergebnisse bei Photoaging: Besonders bei Altersflecken und UV-induzierter Hautalterung wird mit den Effekten der Mikrodermabrasion geworben, dem hauchfeinen Abschleifen der obersten Hornschicht der Haut. In einer prospektiven Studie stellte sich ein Operateur dem Urteil von Fachkollegen und Patienten.
In der Studie mit 20 Patientinnen mit UV-geschädigter Haut und zum Teil deutlichen Fältchen sollte der sichtbare Effekt einer Mikrodermabrasion nachgewiesen und quantifiziert werden. Ein Operateur führte dazu an den Teilnehmerinnen eine Serie von acht Mikrodermabrasionen in wöchentlichen Intervallen durch. Eine Therapie dauerte fünf bis zehn Minuten. Der Druck am benützten Gerät wurde jedes Mal etwas erhöht. Die Patientinnen erhielten weder vor noch nach der Behandlung Medikamente. Sie wurden aber instruiert, täglich einen UV-Blocker zu applizieren, um Hyperpigmentierungen zu vermeiden.
Gängige Nebenwirkungen waren leichte bis mäßige Beschwerden über knochigen Arealen während der Behandlung sowie Jucken und Kribbeln in den nächsten zwei Tagen.
Die Patientinnen wurden vor und nach der Behandlung fotografiert, dazu wurde eine Stanzbiopsie von behandelter und unbehandelter Haut histologisch untersucht. 17 Personen beendeten die Reihe, alle waren mit dem Behandlungserfolg höchst zufrieden.
Die Fotografien wurden von 16 plastischen Chirurgen und 14 Nicht-Medizinern beurteilt. Sie alle stellten eine Verminderung der hyperchromen Pigmentierung fest. Doch nur die Nicht-Mediziner sahen auch eine Verbesserung im Bereich der Fältchen.
In der Histologie betrug die durchschnittliche Dicke der Epidermis vor der Behandlung 103 µm, nach den Mikrodermabrasion 148 µm. In der behandelten Haut wurde eine Zunahme von Kollagen beobachtet.
FAZIT: Mit der Mikrodermabrasion kann die altersbedingte Hyperpigmentierung optisch abgemildert werden.
Fachliche Diskussion:
Fachleute beurteilen den Erfolg der Mikrodermabrasion sehr zurückhaltend, wohingegen die Patienten zufrieden sind. Vermutlich ist weniger die zunehmend dickere Epidermis für das gleichmäßigere Erscheinungsbild der Haut verantwortlich. Weil mit dieser Methode die oberste Schicht der Epidermis abgeschliffen wird, verteilen sich wahrscheinlich oberflächliche Melanin-Granula besser, das Hautbild wird gleichmäßiger. Auch die gesteigerte Turnover-Rate in der Epidermis führt zu einer besseren Verteilung des Melanins in der Haut.
Photo-Aging
Wie das UV-Licht den Mitochondrien schadet
Dermatologen aus Tübingen und Düsseldorf zeigen, dass eine wiederholte UV-Bestrahlung der Haut zu DNA-Schäden in den Mitochondrien der Dermis führt.
Bei UV-induzierten Alterungsprozessen der Haut findet man häufig auch eine bestimmte Deletion der DNA der Mitochondrien. Um einen direkten Zusammenhang zwischen UV-Licht und Deletionsrate nachzuweisen, bestrahlten die Forscher die unbehandelte Haut von 52 gesunden Probanden wiederholt mit physiologischen Dosen von UV-A-Licht. Nach zweiwöchiger UV-Exposition suchten die Mediziner in Proben aus Haut und Blut der Probanden mithilfe der PCR-Methode nach spezifischen Deletionen in der Mitochondrien-DNA.
Die wiederholte UV-Bestrahlung führte zu einem Anstieg einer spezifischen Deletion der DNA (4977 Basenpaare, genannt „common deletion“) um etwa 40 %. Der Großteil der Deletionen wurde in den Mitochondrien der Dermis nachgewiesen, wohingegen die Rate in der Epidermis sich im allgemein beobachteten Rahmen bewegte.
Neun Probanden wurden bis zu 16 Monate nachbeobachtet. Bei einigen wurde eine Akkumulation der Läsionen mit einem Anstieg ein Mehrfaches der initialen Werte beobachtet.
Diese Mutationen scheinen Langzeitbiomarker für strahlungsbedingte Schädigungen der Haut darzustellen.

FAZIT:
UV-Licht führt zu nachhaltigen Schäden in der DNA der Mitochondrien, die wohl zur Hautalterung beitragen.
Quelle: AAM Alterns- Ästhetische Präventiv-Medizin Ausgabe 05/2004





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